Das Märchen von Ausbleibern und Favoriten 

Jeder Systemanbieter weiß es und verschweigt es: es gibt keinerlei reale Möglichkeiten, die bereits gezogenen Lottozahlen aus den vorausgegangenen Jahren auf ihre Ziehungshäufigkeit zu überprüfen. Wäre dem so, dann könnte man tatsächlich ein paar winzige Vorteile in Sachen Wahrscheinlichkeit herausarbeiten.
Aber: Vor jeder Ziehung findet mindestens ein Testlauf statt, bei dem die Zahlen weder notiert, noch veröffentlicht werden. Sind Wartungsarbeiten angesagt, oder Teile der Lottomaschine müssen gereinigt oder ausgetauscht werden, kann auch zigmal probiert und getestet werden, bis die Glücksmaschine wieder einsatzbereit ist. Eine Testziehung pro veröffentlichter Ziehung bedeutet, dass es tatsächlich mindestens doppelt so viele Ziehungen gibt, als die, welche uns zum Überprüfen der gezogenen Nummern zu Verfügung stehen. Uns sind also nur 50% der gefallenen Nummer bekannt.

Es findet also vor jeder Sendung zumindest ein (zusätzlicher) Testlauf statt, um die Funktionstüchtigkeit des Ziehungsgeräts zu gewährleisten. Danach heißt es dann: "Der Ziehungsleiter hat sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes überzeugt." Im Falle eines Defekts steht zudem noch ein zweites, baugleiches Gerät bereit, wodurch die Pseudo-Wahrscheinlichkeitswerte ebenfalls verfälscht werden könnten.
In den USA sind es noch mehr Test-Vorläufe: Bei Powerball und Mega-Millions gibt es vor jeder Ziehung insgesamt sechs aufgezeichnete Ziehungen. Davon zunächst vier "Test-Ziehungen", dann die eigentliche veröffentlichte Ziehung und schließlich ein weiterer "Nach-Test". Auch dort werden die Werte aus den Testläufen nicht veröffentlicht.
Im Klartext: Samstags und mittwochs finden in Deutschland mindestens je zwei Ziehungen statt. Aber nur eine wird veröffentlicht. Wir können also nicht wissen, wie oft der "Ausbleiber", die Zahl 13, oder ein "Favorit", z.B. die 25, tatsächlich in allen Durchläufen gezogen wurden, eben weil es pro Jahr nicht nur diese 104 bekannten Ziehungen gibt, sondern doppelt so viele. Doch selbst das reicht nicht, da die Favoriten und Ausbleiber überall entweder für die vergangenen Samstagsziehungen gelistet werden  o d e r  für die Ziehungen am Mittwoch. Warum das so ist, weiß eigentlich niemand, denn da die gleichen Kugeln und Geräte benutzt werden, müssten somit auch  a l l e  Zahlen von beiden Ziehungstagen berücksichtigt werden. Das wären dann pro Jahr (inklusive der Testläufe) 208 Ziehungen. Zugrunde gelegt werden aber nur je 52 Ziehungen. Damit sollte klar sein, dass man nicht einmal andeutungsweise ahnen kann, welche Zahlen tatsächlich wenig oder häufig gezogen wurden.
Das gilt natürlich auch für alle anderen Spielarten, welche auf den vorangegangenen Ziehungen fußen. Wenn also jemandem auffiel, dass in den letzten 60 Jahren deutlich mehr Zahlen gezogen wurden, die auf dem Tippschein ein Quadrat bilden oder ähnliches – vergessen Sie das, denn die mühselige Sucherei dieses Systemanbieters basiert immer nur auf einem Viertel der tatsächlich durchgeführten Ziehungen. Den Rest kennt weder er, noch ein anderer.

Zusammengefasst:
1. Es finden samstags und mittwochs etwa doppelt so viele Ziehungen statt (Probeläufe), wie die, die wir von den offiziellen Ziehungsergebnissen her kennen. Dies verfälscht zwingend die Ergebnisse der sogenannten Trendanalysen. Die 'offiziellen Ausbleiber' können rein theoretisch sogar Favoriten sein und die vermeindlichen Favoriten könnten im Hinblick auf die tatsächlich durchgeführten Ziehungen in Wirklichkeit längst von anderen Zahlen (die wir nicht kennen) überholt worden sein und ihre Favoritenstellung verloren haben.

2. Darüber hinaus ist jede neue Lottoziehung ein in sich abgeschlossener Vorgang, der nichts mit den vorangegangenen oder kommenden Ziehungen gemeinsam hat. Bei jeder Ziehung hat jede der 49 Zahlen die gleiche neue Chance, gezogen bzw. nicht gezogen zu werden – unabhängig davon, wie oft sie in den vergangenen 60 Jahren bereits als Treffer erschien oder nicht erschien.
Aber: das kann dem Tipper durchaus Vorteile bringen. Denn da die meisten Tipper vermutlich nicht wissen, was Sie gerade hier am lesen sind, können Sie diese Info zu Ihrem Vorteil nutzen und sich den Mitspielern gegenüber Quoten-Vorteile verschaffen, indem Sie die sogenannten Favoriten und Ausbleiber Möglichst nicht auf dem Tippschein ankreuzen.    Mehr darüber ...





 




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