In den USA sind es vor allem zwei Mega-Lotterien, die immer wieder auf Grund ihrer gigantischen Gewinne Schlagzeilen machen. Powerball und Mega Millions – beides Lotterien aus dem Haus Multi-State Lottery Association in Iowa. Das Spielsystem ist überschaubar gestrickt. Fast alles fließt in den Jackpot (5 Richtige plus 1 Bonuszahl aus einer anderen Trommel). Der Jackpot-Gewinner kriegt fast alles, die anderen Gewinne sind kaum erwähnenswert. Die Chancen, den einzig interessanten Gewinn zu erwischen, liegen bei gruseligen 1 zu 290 Millionen (Powerball) bzw. bei 1 zu 258 Millionen (Mega Millions). Gespielt wird bei Powerball das System 5 aus 69 Zahlen plus 1 aus 26. Bei Mega Millions sind es 5 aus 75, die man treffen muss, plus eine weitere Zahl aus einer Trommel mit 15 Nummern.
Entsprechend spärlich ist bei den Ziehungen die Anzahl der Gewinner. In der ersten Januarwoche 2017 gewannen bei Powerball nur etwa eine halbe Million Menschen überhaupt etwas. Der Jackpot wurde (wie fast immer) nicht geknackt. Es sammelt sich bei diesem Spielssystem also über viele Wochen ein Riesenjackpot an, der 2016 einmal bei 1,6 Milliarden (das sind 1.600 Millionen Dollar) lag.
Zwei Wermutstropfen verbittern zusätzlich die schlechten Gewinnaussichten: 1. Lottogewinne sind in den USA nicht steuerfrei, da die Lotterien meistens nicht staatlich sind. 2. Der Jackpot wird über 29 Jahre hinweg in jährliche Ratenzahlungen gesplittet. Man kann sich den Jackpot aber auch sofort auszahlen lassen. Dann jedoch verliert man fast die Hälfte seines Gewinnanspruches.
Alles in allem: Schlimme Regeln, schlappe Chancen, aber: Irgendwann gewinnt dann eben doch einer den XXL-Mega-Jackpot!

      
Alle Jahre wieder werden die Spanier kurz vor dem Weihnachtsfest zu leidenschaftlichen Zockern. Dann nämlich startet "El Gordo" (der Dicke), die Weihnachtslotterie der Loteria Nacional. Alles was Beine hat, kauft dann Lose. Ganze Firmen, Dörfer, Lottogemeinschaften und Einzelspieler bezahlen ab 20 Euro für ein Los mit einer fixen Nummer. Dann muss man nur noch warten, beten und hoffen. Am 22. Dezember ist es dann soweit. Bis zu 2,5 Milliarden Euro werden unter den Spielern verteilt. Der dickste Fisch ist natürlich auch hier der Jackpot, der schon mal 1,8 Milliarden betragen kann. Einmal gewann ein ganzes Dorf den Jackpot. Bis auf einen, der war am Zahltag nicht zu Hause. Das ganze Dorf gewann – nur er nicht.
Ähnlich wie bei den deutschen Klassenlotterien entscheidet der Spieler selbst, wieviel er gewinnt, wenn sein Los zum Treffer wird. Man erwirbt entweder ein ganzes Los (voller Gewinn), ein halbes Los (halber Gewinn) usw. Ein ganzes Los (billete) ist auf einen etwa DIN A4-großen Papierbogen gedruckt, der durch Perforierungen in zehn Zehntellose (décimos) unterteilt ist. Alle décimos eines billete tragen die selbe Losnummer. Ein décimo kostet seit Einführung des Euro 20.- Euro, ein ganzes Los also 200.- Euro.
Da insgesamt 100.000 Losnummern zum Einsatz kommen, liegt die Wahrscheinlichkeit für den „Gordo“ bei 1 zu 100.000. Das ist aber nur die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine bestimmte Nummer gewinnt. Da jede Nummer (Billete = ganzes Los) aber praktisch 160 mal (mit je 10 Anteillosen) verkauft wird, liegt die echte Gewinnchance bei 1: 16 Millionen für den 160sten Teilgewinn der Hauptklasse (200.- Euro Kaufpreis). Der Hauptgewinn ging 2016 mit 640 Millionen Euro in die Auszahlung, wurde also unter den 160 Gewinn-Nummern aufgeteilt. Das war ein pro-Kopf-Gewinn von je 4 Millionen Euro – unter den Gewinnern war 2016 auch ein 45jähriger Mann aus Wolfsburg...

      
EuroJackpot ist eine länderübergreifende europäische Lotterie, die ein vergleichbares, kontrolliertes Angebot staatlicher Lottogesellschaften bietet, wie die ebenfalls länderübergreifende Lotterie EuroMillions. Um den Jackpot zu gewinnen bieten beide ähnliche Spielsysteme, bei denen 5 Treffer aus einem Zahlenangebot von 50 Zahlen sowie aus einer externen Trommel 2 weitere Treffer getippt werden müssen  –  5 aus 50 plus 2 aus 10 (EuroJackpot) bzw. 5 aus 50 plus 2 aus 12 (Euromilliones).
Noch vor einigen Jahren waren in den externen Lostrommeln jeweils 2 Zahlen weniger, was den Spielern gute Gewinnchancen bescherte. Da jedoch nur miese Chancen (durch das Nichtgewinnen des Jackpots) den Jackpot anwachsen lassen, haben beide Lotterien je zwei Kugeln mehr in den Topf geworfen. Das minderte die Chance auf den Jackpot um zwei Drittel (!) von sehr guten 1: 59.325.280 auf 1: 95.344.200 (EuroJackpot). Und bei EuroMillions – ab Ende September 2016 – von einst 1: 76.275.360 auf 1:139.838.160. Man hat bei Euromillions 2016 erneut eine weitere Kugel in die kleine Trommel gepackt, wo man nun 2 aus 12 richtig ankreuzen muss, statt wie früher 2 aus 9.
Fazit:
EuroMillions hat mit deutlich schlechteren Gewinnchancen fast immer den höheren Jackpot.
EuroJackpot ist, was die Gewinnchancen auf den Jackpot angeht, der weitaus bessere Anbieter. Er übertrifft mit seinem Angebot auch deutlich das in Deutschland bevorzugte System (6 aus 49 plus 1 aus 10).

      
In einigen Nachbarländern sind die Chancen auf  'Sechs Richtige' deutlich höher als in Deutschland. Man spielt dort entweder online im entsprechenden Land (falls das erlaubt ist) oder mit Online-Anbietern, die in diesen Ländern Tippschein-Agenturen haben, welche vor Ort die Scheine ausfüllen und abgeben. Hier muss dann aber ein hohes Maß an Vertrauen investiert werden, falls es tatsächlich zu einem Megatreffer kommen sollte. Ob die Agentur oder dessen Laufbursche im Ausland dann auch brav die Gewinne an die Spieler auszahlt, könnte bei dem ein oder anderen dann zur Zitterpartie werden.
Gute Chancen bieten die Schweiz und Holland mit dem System 6 aus 42. Inzwischen wird nun auch dort mit einer siebten Bonuszahl (1 aus 6) ein Jackpot ausgespielt. Die Chancen liegen hier bei 1: 48 Mill. (statt 1 : 140 Mill. wie bei 6 aus 49). Noch rascher kommt man in Bulgarien in die hohen Gewinnzonen. Hier ist kassiert man bereits im System 5 aus 35 mit einer Chance von 1: 325.000 den 1. Gewinnrang. Auch sehr gut: das System 6 aus 45, das mit einer Gewinnchance von 1: 8 Mill. in Österreich, Belgien und Russland gespielt wird. In Litauen tippt man mit nur 30 Zahlen! Die Chancen auf den Hauptgewinn liegen dort im System 6 aus 30 bei 1: 600.000. In Frankreich wird das System 5 aus 49 angeboten, plus 1 aus 10 und mit der Aussicht, einen Jackpot knacken zu können. Top-Chance von 1: 19 Mill.
Krass: In Italien müssen Sie sechs Zahlen aus neunzig tippen (6 aus 90 = fast doppelt so viele Zahlen im Kessel wie bei 6 aus 49). Entsprechend bescheiden liegt die Hoffnung auf einen Volltreffer bei 1: 622 Millionen!